Er spielte und erzählte abwechselnd, und alle Hausgenossen versammelten sich um ihn und hörten zu. Das ganze Leben wurde stolz und schön, wenn der Reichtum dieser einen Seele es bestrahlte. Daher liebten sie ihn, wie sie das Weihnachtsfest, den Frohsinn und die Frühlingssonne liebten. Und als der kleine Ruster kam, war ihr Weihnachtsfrieden gestört. Es war ungerecht, dass der Säufer in einem frommen Hause am Weihnachtstische sitzen und alle Weihnachtsfreude verderben durfte.
Auf unverwechselbare Art und Weise entführt uns die erste weibliche Nobelpreisträgerin für Literatur in das ländliche Schweden um die Jahrhundertwende: Im Haus des Geigenspielers Liljekrona herrscht feierliche Geschäftigkeit in froher Erwartung des Heiligabends – bis ein unerwünschter Gast den Weihnachtsfrieden stört.
Mit diesem scheinbaren Märchen aus einer anderen Zeit hält Selma Lagerlöf auch uns einen Spiegel vor: Was erwarten wir eigentlich von Fremden und Hilfsbedürftigen? Wer hat Zeit für Nächstenliebe in den stressigen Vorweihnachtswochen? Und wer steht außen vor, wenn wir dann im Kreise der Familie Heiligabend feiern?