Also das hätte der Elli ja wirklich keiner zugetraut, das passt gar nicht zu ihr. Da denkst du, du kennst jemanden dein ganzes Leben, lebst Tür an Tür, seit der Kindheit. Aber man kann den Leuten immer nur vor den Kopf gucken. Das ahnt man ja manchmal nicht, was sich da im Innersten abspielt. Aber von der Elli hätten wir das alle nicht gedacht, sowas.
Elli ist eine Seele von Mensch, engagiert und umsichtig, hilfsbereit und immer zufrieden. So hat sie ihre Kinder erzogen, ihre Ehe geführt und sich in die Dorfgemeinschaft eingebracht. Als sie eines Tages beschließt, all das zu verlassen, sind Familie und Bekannte vor allem eins: überrascht.
Die wahren Fragen, die dem bissigen Humor in Alena Schröders Erzählung seine Kraft verleihen, klingen lange nach: Wie sehr halten wir andere Menschen für selbstverständlich? Wo hört Hilfsbereitschaft auf und fängt Selbstaufgabe an? Ist es je zu spät, sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen?