Und dann sieht er tatsächlich etwas. Er atmet laut ein, vergisst sich fast. Eine physische Reaktion, es schickt einen Ruck durch seinen Körper. Ein Vogel, regungslos und groß wie ein Reiher, größer sogar und sein Gefieder ist so pechschwarz, dass er ihn dort im Schatten beim ersten Mal übersehen haben musste.
Carsten Schulte lebt ein gepflegtes Leben auf dem Land: Die Kinder sind aus dem Haus, die Ehe ist stabil und er könnte nun den wohlverdienten Vorruhestand genießen. Bloß sinnerfüllt, inspiriert oder glücklich fühlt er sich dabei nicht. Bis er im eigenen Garten den seltenen Schwarzstorch erblickt. Carsten Schulte ergreift eine Obsession, die weit größere Fragen aufwirft, als es die ungläubige Konkurrenz der Birdwatching-Foren tut, und die ihn auf weit größere Ausflüge als bisher unbekannte Waldstücke und Sperrgebiete führt.
Markus Thielemann erzählt von Land und Leuten mit einer großartigen Mischung aus schonungsloser Beobachtung, ehrlicher Zuneigung und einer Prise existentieller Mystik.