Und ist nicht die Härte ringsherum, der gnadenlose Gigantismus, das unaufhörliche Weiterfunktionieren, die Anonymität einer Großstadt genau das, was eine Liebe in ihr so romantisch macht? All die Millionen Menschen überall, doch ohne dich wäre sie leer. Warum sollte es uns nicht gelingen, auch diesen Ort zu romantisieren? Zumal mit Stuck! Ein junges Paar erlebt ein Wunder: eine eigene Wohnung in Berlin. Altbau. Bezahlbar. Der Lohn für alle Mühen nach Jahren der Migration und Integration, nach sozialem Aufstieg und beruflichem Erfolg. Hoffnungsfroh und gewillt, die Wohnung und die Stadt in all ihrer Rohheit zu akzeptieren und zu lieben, beziehen sie ihr neues Zuhause und sehen sich bald konfrontiert mit den eigenen Vorurteilen, Wunschträumen und Grenzen. Doch wie wird man so ein Wunder wieder los? Dmitrij Kapitelman erzählt in der ihm typischen Mischung aus feiner Beobachtung und lakonischer (Selbst-)Ironie vom Wohnungswahnsinn in der Hauptstadt und von der schwierigen Balance zwischen aufgeklärtem Sozialbewusstsein und dem Bedürfnis, sich schlichtweg wohlzufühlen.