Ein Dorf nach dem anderen, gleich sind wir da. Mein Dorf ist das kleinste. 240 Einwohner*innen, 240 Kühe, viele Schweine, Hauptstraße und zwei Nebenstraßen, eine runter ins Dorf, eine hoch. Wir fahren hoch. Die Menschen, die an dieser Straße wohnen, können Autos am Geräusch erkennen.
Eine Kindheit im Dorf bringt mindestens so viele Herausforderungen wie idyllische Erinnerungen mit sich. Was sich in der Kindheit irgendwie normal anfühlt, kann in der Jugend wie ein Gefängnis wirken und viele Jahre später wieder zum Sehnsuchtsort werden – oder bei jedem Besuch die Entscheidung, weggezogen zu sein, bestätigen.
Mareice Kaiser kommt vom Land und schildert unsentimental und ohne zu verurteilen eine nicht immer einfache Beziehung zur Heimat und gleichermaßen eine versöhnliche Einstellung zur Herkunft und dem eigenen Leben.