„Darf ich vorstellen … deine Schwester.“ „Ich habe keine Schwester“, sagte ich. „Jetzt schon. Ist sie nicht niedlich?“, fragte mein Vater, und wir betrachteten sie wie durch ein Auge. Ihr Gesicht wurde allmählich rosa, und um ehrlich zu sein, hatte ich noch nie etwas Niedlicheres gesehen, aber das sagte ich nicht. Sie sah aus wie eine Puppe oder eine Blume. „Hat sie einen Namen?“ „Ich heiße Johnny, wenn du es unbedingt wissen willst.“ Johns Tochter verbringt den Sommer 1982 mit ihrem Vater unterwegs im ländlichen Schweden, vorbei an regennassen Wäldern und spiegelblanken Seen. Eines Tages sitzt im Auto ein mysteriöses Mädchen, angeblich ihre Schwester. Es folgen Wochen zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Angst und Zuneigung zwischen drei Menschen, die alles andere als eine normale Familie sind. Meisterhaft gelingt es der vielfach preisgekrönten Autorin Sara Stridsberg immer wieder, ihre Leser*innen mit einer Mischung aus poetisch geheimnisvoller Stimmung und unterschwelliger Bedrohung zu fesseln. Wir waren Raubtiere erscheint erstmals auf Deutsch, in der Übersetzung von Ursel Allenstein.
Wir waren Raubtiere
Von: Sara Stridsberg
Design: Lisa Benk
Übersetzer*in: Ursel Allenstein
Seitenzahl: 40
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